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Mit dem Denkmal zum Denkmal

Am Sonntag werden zwei Touren mit einem alten Robur-Bus angeboten. Bequeme Fahrten werden es aber nicht

Zum diesjährigen Motto des Denkmaltages passt der Robur-Bus wunderbar. Denn am Sonntag stehen „Unbequeme Denkmäler“ im Mittelpunkt. Und für heutige Gewohnheiten ist der alte Bus schon recht unbequem. „Er ist deshalb wie geschaffen für das Thema“, findet Peter Hoyer, Mitarbeiter der ABS Robur. In den 90er Jahren hatte die ABS Robur das nostalgische Fahrzeug von dem Betrieb „Der kleine Löbauer“ übernommen. Eigentlich sollte er verschrottet werden, doch so erhielt der LO-Bus eine zweite Chance. „Wir haben eine ganze Sammlung solcher Autos“, berichtet Hoyer. So wurde zum Beispiel auch von der Brauerei Eibau ein altes Fahrzeug übernommen, welches ebenfalls bei Robur gebaut wurde.

Bis zur endgültigen Restaurierung des LO 3000 gingen einige Jahre ins Land. Erst vor fünf Jahren war der Robur-Bus fertiggestellt und seitdem bei zahlreichen privaten und öffentlichen Veranstaltungen im Einsatz. „Vor Kurzem war eine Truppe ehemaliger Robur-Lehrlinge mit dem Bus unterwegs“, berichtet Oldtimerfachmann Hoyer. Schon zu DDR-Zeiten wurden Busse dieser Art selten im Linienverkehr eingesetzt. Mit ihnen wurden unter anderen Mitarbeiter von einem Betrieb in den anderen transportiert. Für was der LO-Bus der ABS Robur genau eingesetzt wurde, kann Hoyer nicht sagen. Eines ist aber klar: Fahrzeuggestell und Motor wurden 1978 in den Robur-Werken Zittau gebaut, die Karosserie stammt aus Halle. Der dortige Karosseriebau hatte ausschließlich für Robur gearbeitet. Der erste LO-Bus verließ Anfang der 60er Jahre das Fahrzeugwerk - gebaut wurden sie bis zur Wende. Und das nicht nur für den heimischen Markt. Viele befreundete Staaten wie Polen, Ungarn, Kuba, Angola, Sambia und Nicaragua waren an dem LO-Bus interessiert. Heute sind hierzulande nur noch einzelne Fahrzeuge unterwegs - eines davon ist der LO 3000 der ABS Robur, der wie jene Busse lackiert wurde, die 1965 nach Ungarn geliefert wurden.

 robur

Foto: Privat

Der liebevoll restaurierte Bus mit seinen 20 Plätzen ist bei jedem Einsatz ein Hingucker. Vor zwei Jahren wurden schon Fahrten zum Kraftwerksmuseum Hirschfelde angeboten. Auch am Sonntag führt die Tour am Vormittag wieder dorthin. Der Bus steuert auf der Tour in nördliche Richtung neben dem Kraftwerksmuseum auch das Dorfmuseum Dittelsdorf an. Am Nachmittag geht es dann Richtung Süden zur Ortsführung in Hartau, die vom Ortschronisten Eckehard Gäbler geleitet wird, und einer Besichtigung des Vorstadtbahnhofs.

Aufgrund des begrenzten Sitzangebotes ist für beide Rundfahrten eine vorherige Anmeldung bei der Zittauer Tourist-Information (03583752137) notwendig.

Quelle: Sächsische Zeitung / 4.09.2013

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