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Bürgerarbeiterin hilft Senioren

Die Oberseifersdorfer Senioren dürfen sich freuen. In ihrem Dorf wird es für sie ein wenig bunter, die Angebote für sie werden vielfältiger. Dafür sorgt seit dem 1.Juni Viola Fischer (56 Jahre). Die kleine, aber resolute Frau befindet sich schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach Arbeit. Als sie von der neuen, mit EU-Mitteln geförderten Beschäftigungsmöglichkeit hörte, ergriff sie die Initiative und fragte beim Arbeitsamt nach, ob sie sich nicht um eine solche Stelle bewerben könnte.

Am Ende wurde eine Lösung gefunden, mit der gemeinnützigen ABS Robur Zittau GmbH als Trägergesellschaft. Deren Geschäftsführerin Susanne Wolf erklärt, dass die Lohnkosten für die Bürgerarbeiter komplett vom Europäischen Sozialfonds gefördert werden. Der Träger müsse aber die Lohnfolgekosten (wie Versicherungen) und Nebenkosten (wie Mieten oder benötigte Materialien) selbst finanzieren.


Viola Fischer wird insgesamt drei Jahre als Bürgerarbeiterin für die Oberseifersdorfer Senioren beschäftigt sein, sechs Stunden täglich. Zu organisieren gibt es jede Menge. Da sind die monatlichen Versammlungen des Seniorenvereins vorzubereiten. Die Kaffeenachmittage finden ebenfalls einmal im Monat statt und werden jeweils mit einem Thema versehen – Lichtbildervorträge, Bastelnachmittage, ein Vortrag einer Physiotherapeutin und vieles mehr.

Zwei bis drei Mal pro Jahr wird ein Ausflug für die Senioren des Ortes organisiert. Erst am Mittwoch ging es nach Königsstein, von wo aus eine Schiffsfahrt nach Decin gestartet wurde. Im November wird Fasching gefeiert.

All das gab es auch schon, bevor Viola Fischer Bürgerarbeiterin wurde. Jetzt kann ich mich aber viel intensiver darum kümmern“ , sagt sie. Und sie hat auch neue Ideen: Ein Schaukasten soll künftig über die Aktivitäten des Seniorenvereins informieren. Und Viola Fischer will versuchen, eine Seniorensportgruppe aufzubauen, in der nicht um die Wette gerannt oder gespielt, sondern altersgerechte Bewegungstherapie angeboten wird. „Außerdem wollen wir die Oberseifersdorfer Senioren, die inzwischen in einem Zittauer Altersheim leben, zu Veranstaltungen nach Oberseifersdorf holen, damit sie ihre alten Kontakte nicht ganz verlieren“, erzählt Viola Fischer, die sich schon einige Zeit im Seniorenverein engagiert.

Ein Angebot ist ebenso neu, wird von den Senioren des Ortes vielleicht aus falscher Scheu bisher kaum genutzt: „Man kann mich mieten“, sagt die Oberseifersdorfer Bürgerarbeiterin. Kürzlich habe sie einer Seniorin bei der Gartenarbeit geholfen, generelle Haushaltshilfe sei aber genauso möglich wie die Organisation einer Renovierung. Eines muss man Viola Fischer lassen: Sie geht mit viel Engagement an ihre neue Aufgabe, die sie für drei Jahre (solange ist das Projekt genehmigt) beschäftigt.

Auch andere Vereine und Kommunen haben die Chance genutzt, Bürgerarbeiter einzustellen. In Oderwitz hat die Gemeinde zwei Projekte genehmigt bekommen. Eines im Hort heiß „Förderung der gesunden Lebensweise“, eines im Kindergarten „Natur- und Umweltbildung“. Letzteres beginnt am 1.August und wird eine kleine Werkstatt beinhalten, in der mit Naturmaterialien gewerkelt wird. Nur eine schlechte Nachricht gibt es: „Die insgesamt 200 Stellen für den Landkreis sind längst weg“, sagt Susanne Wolf.

 

 

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Viola Fischer (vorn) hat für die Oberseifersdorfer Senioren einen Ausflug in die Sächsische Schweiz organisiert. Gemeinsam wartet sie mit einigen Mitfahrern auf den großen Reisebus, der am Ende voll sein wird.Foto: Thomas Knorr

Freitag, 22. Juli 2011
(Sächsische Zeitung)
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