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Phänomenales auf der Wiese

Erstellt: Freitag, 07. Juni 2013 00:00

Eine Vielzahl von Oldtimern ist beim Kfz-Veteranentreffen zu bestaunen. Das Robur-Werk Zittau steht im Mittelpunkt. Das Wetter muss aber halten.

Siegfried Hertrampf schaute in den vergangenen Tagen immer wieder zum Himmel. Regen kann er nämlich wirklich nicht gebrauchen. „Nur, weil es einigermaßen trocken geblieben ist, kann unser Oldtimertreffen stattfinden. Zum Glück: schließlich ist alles ordentlich vorbereitet“, sagt er. Die Wiese sei nun auch trocken genug sein, damit durch Fahrzeuge und Besucher kein Acker draus wird.

Von heute Abend bis Sonntag lockt das 22. Oberlausitzer Kfz-Veteranentreffen wieder zahlreiche Liebhaber und Fans alter Mobile nach Strahwalde. In diesem Jahr wird sich das Treffen hauptsächlich der Zittauer Fahrzeuggeschichte widmen. Denn vor 125 Jahren begann Karl Gustav Hiller mit dem Bau von Fahrzeugen für Jedermann. Das war die Geburtsstunde des Phänomen-/Robur-Werkes in Zittau. Und aus dessen Entwicklungsgeschichte wird am Wochenende auf dem Strahwalder Sportplatz jede Menge zu sehen sein.

Über 280 Fahrzeuge wird die Ausstellung zeigen. Zumindest waren so viele bis zum Mittwoch angemeldet. „Es ist alles dabei aus der Zeit von 1890 bis zu den letzten gebauten Autos von 1991“, so Hertrampf. Aus den verschiedenen Lkw-Serien sei jeweils mindestens ein Auto zu bestaunen. Der letzte vorhandene Pkw Phänomen ist vor Ort, ebenso wie ein Motorrad aus dem Jahre 1907, leichte Motorräder, die zwischen 1930 bis 1943 im Hause Phänomen gebaut worden sind, ein Hochrad von 1890, aber auch historische Fahrräder und Fahrzeuge anderer Hersteller. „Wir haben eine große Vielfalt zu bieten“, sagt Hertrampf, der das Treffen mit der Oberlausitzer Kfz-Veteranengemeinschaft organisiert.

Die Oldtimerfreunde kommen dabei aus den verschiedensten Ecken Deutschlands. Aber auch aus Belgien, der Schweiz und aus Tschechien seien Anmeldungen eingegangen. „Allerdings stammt die Masse aus Sachsen“, so Hertrampf. Aber auch aus Bayern, dem Saarland und Baden-Württemberg reisen Aussteller an, die am Nachmittag ihre Prachtstücke in Strahwalde in Position bringen. Eröffnet wird die Ausstellung dann am Abend, 20Uhr, durch Landrat Bernd Lange, heißt es von den Machern des Treffens. Dazu wird auch ein Zelt mit ausgelegtem Fußboden auf dem Gelände stehen. Und selbstverständlich ist ein Wachdienst vor Ort, damit den historischen Liebhaberstücken während des Wochenendes auch ja kein Haar gekrümmt wird. „Denn das sind ja Werte, die dann hier stehen“, sagt Hertrampf.

Er und die anderen Mitorganisatoren der Kfz-Veteranengemeinschaft hoffen, dass das Wetter nun auch hält. Mit Herrnhuts Bürgermeister Willem Riecke sei alles besprochen. „Aus Sicht der Stadt spricht nichts dagegen, das Treffen auszutragen – sofern die Wiese etwas abgetrocknet ist“, sagte der Rathaus-Chef bereits am Dienstag. Abgesagt wird also nicht mehr. Das wäre auch schade, zumal man beim diesjährigen Oldtimertreffen noch etwas Besonderes anbieten kann. Denn parallel dazu lädt auch die ABS Robur in Zittau zu einer kleinen Ausstellung ein. „Im Hof der alten Societätsbrauerei werden zehn Lkw und 60 Motorräder zu sehen sein“, sagt Peter Hoyer von der ABS Robur GmbH Zittau. Außerdem soll es einen Imbisswagen geben sowie Führungen ans alte Werk. „Eventuell wird auch durch Teile der Brauerei geführt“, so Hoyer.

Natürlich wird es bei der 22. Auflage des Oberlausitzer Kfz-Veteranentreffen wieder Ausfahrten in die nähere Umgebung geben. Die erste führt am Sonnabend nach Zittau – eben zum Robur-Gelände. Am Sonntag geht es dann nach Löbau zur Bergquell-Brauerei. Besucher des Treffens, die sich sowohl in Strahwalde als auch in Zittau umsehen möchten, können dazu die Buslinie 27 der KVG nutzen, die zwischen Löbau und Zittau verkehrt und auch Strahwalde anfährt, so Hertrampf.

22. Oberlausitzer Kfz-Veteranentreffen vom 7. bis 9. Juni auf dem Sportplatz Strahwalde mit Ausstellung bei ABS Robur Zittau, Bahnhofstraße 25

Marlis Rokitta von den Städtischen Museen in Zittau poliert noch einmal das Motorfahrrad Phänomen aus dem Jahr 1907. Es wird beim Oldtimertreffen in Strahwalde zu sehen sein. Später widmet sich eine Ausstellung in Zittau der Phänomen-/Robur-Geschichte, wo das gute Stück wieder zu finden sein wird. Foto: Matthias Weber